Wir befinden uns in der Vorweihnachtszeit, in der es scheint, als ob alles um uns herum eine sanfte Kurve – oder eine scharfe Rechtskurve – zum Überkonsum nimmt. Es ist schwer zu wissen, wie man damit umgehen soll, aber der beste Weg, die Freude an der Weihnachtszeit zu erhalten, ist, die Dankbarkeit zu erhalten.

Dankbarkeit ausdrücken

Gerade in dieser Jahreszeit werden deine Kinder wahrscheinlich viele Geschenke (und Aufmerksamkeiten) von Großeltern, Verwandten und Freunden erhalten. Aber die gefährlichen Nebenwirkungen dieser Großzügigkeit sind die lästigen Symptome der Erwartung. Vielleicht hörst du deine Kinder sogar schimpfen und sich darüber beschweren, dass sie nicht genau das bekommen haben, was sie wollten. Und du fragst dich, wer diese anspruchsvollen kleinen Monster sind, die du geschaffen hast. Aber selbst wenn sie so begeistert sind, dass sie die Oma aus freien Stücken umarmen, gibt es eine noch sinnvollere – aber oft vernachlässigte – Art, Dankbarkeit auszudrücken: das Dankesschreiben.

Dankesbriefe sind eine verlorene Kunst. Wir leben in einer Zeit der vereinfachten Kommunikation, in der du mit Akronymen, Abkürzungen und Emojis alles ausdrücken kannst. Ein handgeschriebener Brief ist so einzigartig wie ein handbemaltes Karussellpferd: nostalgisch und schwer zu bekommen. Aber genau das macht sie noch bedeutungsvoller.

Warum ein Dankesschreiben?

Ein geschriebener Brief ist ein Beweis auf der Seite. Die Wurzel des Glücks ist Dankbarkeit, aber das Tückische an der Dankbarkeit ist, dass sie nur in der Tat existiert. Niemand weiß, dass du dankbar bist, wenn du es nicht sagst. Wenn du es aufschreibst, weiß jeder, wie du dich fühlst.

Sie zeigen deine Absicht. Ein handgeschriebener Zettel zeigt, dass du dich von der Technik gelöst hast, dir Zeit genommen hast und zu den grundlegendsten Mitteln der schriftlichen Kommunikation zurückgekehrt bist: Stift und Papier. Eine handgeschriebene Nachricht hat etwas wunderbar Bewusstes an sich.

Es macht Spaß, sie zu erhalten. Stell dir vor: In einem riesigen Stapel von Rechnungen und Werbung fällt dir dein Name auf einem bunten Umschlag ins Auge. Wie schön ist es doch, einen Umschlag voller Sonnenschein in deinem Briefkasten zu finden. Es ist so einfach, dieses Geschenk an jemand anderen weiterzugeben.

Die Handschrift ist eine Erweiterung der Person. Hast du schon mal einen Brief gesehen, der vor langer Zeit geschrieben wurde? Die Handschrift atmet fast auf der Seite. Sie ist eine Zeitkapsel mit der Handschrift, der Botschaft, der Stimme und sogar einem guten Teil des Geistes des Schreibers. Auch wenn sie krakelig und unordentlich ist, ist deine Handschrift ein Teil von dir selbst. Du kannst sie nutzen, um deine Stimme in die Welt zu tragen.

Tipps zum Verfassen von Dankesschreiben

Deshalb habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, die Kunst der Danksagung wieder aufleben zu lassen. Und zwar bei mir zu Hause, angefangen bei meinem Esszimmertisch. Hier sind die Tipps und Tricks, die ich gefunden habe, damit Danksagungen mehr sind als ein ätherisches Relikt aus vergangenen Zeiten.

  1. Führe eine Liste. Führe eine Liste mit Personen, bei denen du dich bedanken möchtest: Lehrer/innen, Gastgeber/innen von Spieltreffs, Cafeteria-Damen, Großeltern und sogar Autor/innen, deren Bücher dir gefallen haben. Mache es dir zur Gewohnheit, die Liste zu führen, und beobachte, wie du dir bewusst wirst, wessen Namen du hinzufügen kannst.
  2. Plane Zeit ein. Lege einen Termin fest, an dem du Danksagungen schreibst. Trage den Termin in den Kalender ein, hänge eine Post-it-Notiz an den Kühlschrank und erinnere deine Familie an diesen Termin, um ihn gemeinsam einzuhalten.
  3. Halte eine Kiste mit Vorräten bereit. Ein schöner Stapel Büromaterialien kann hier viel bewirken. Sammle deine Notizzettel, Marker, Aufkleber und Stifte ein und macht euch an die Arbeit.
  4. Schreibt gemeinsam Danksagungen. Bei uns zu Hause habe ich festgestellt, dass alles besser klappt, wenn ich mitmache. (Mit einer guten Playlist in Dauerschleife geht übrigens auch alles besser.) Die Wahrheit ist, dass auch ich Danksagungen schreiben muss. Und es gibt keinen besseren Lehrer als Eltern, die bereit sind, diese Fähigkeit vorzuleben.
  5. Biete an, der Schreiberling zu sein. Als meine Kinder klein waren, ließ ich sie ihre Danksagungen diktieren und schrieb genau auf, was sie zu sagen hatten. Es hat viel Charme, ein Dankesschreiben in Kindersprache zu bekommen. Ein Beispiel: „Oma, danke, dass du zu meinem Geburtstag Kuchen gebacken hast. Er ist besonders lecker mit Sahne.“
  6. Verwende Vorlagen. Ich bin ein großer Fan von kleinen Karten und biete meinen Kindern ein paar Satzanfänge an, um ihnen den Prozess zu erleichtern. „Ich bin dankbar für… Dein Geschenk ist so wichtig für mich, weil… Ich werde mich immer daran erinnern, wenn wir…“ Diese Vorlagen bringen sie auf Ideen und sie sind in der Lage, mit echter Aufrichtigkeit zu schreiben.
  7. Denke über den Tellerrand hinaus. Ich bin mir sicher, dass die Puristen in der Welt der Danksagungen sagen würden, dass Texte nicht zählen, und ich bevorzuge sicherlich den Stift gegenüber dem Papier. Trotzdem bin ich immer noch der Meinung, dass gut gemacht besser ist als perfekt. Und es spricht viel dafür, dass ein Dankestext, -foto oder -video mit dem Smartphone ganz einfach und schnell zu machen ist.
  8. Gestalte es persönlich. Lass die Danksagung eine Geschichte über etwas erzählen, an das du dich erinnern möchtest. Sei authentisch und echt, nicht spießig und formell.
  9. Sende sie ab. Genauso wie die Dankbarkeit in der Tat lebt, sind Danksagungen nur dann wirksam, wenn du sie abschickst. Also klebe ein paar Briefmarken auf deine Kunstwerke, mach dich auf den Weg zum Briefkasten und schicke sie in die Welt hinaus. Lasst uns die Kunst der Danksagung zurückbringen.

Wenn wir unseren Kindern die verlorene Kunst der Danksagung beibringen, geben wir ihnen ein praktisches Beispiel dafür, wie man Rücksicht auf die Gefühle anderer nimmt und die Zeit und Mühe, die jemand opfert, zu schätzen weiß. Wir helfen ihnen, ihre Dankbarkeit zu üben und zu zeigen – das ist das Rezept für ein glückliches Leben. Und vielleicht, aber nur vielleicht, wenn genug Samen gesät wurden, wird dein Kind eines Tages einen Dankesbrief an dich schreiben. (Ich hoffe es.)

Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/close-up-shot-of-a-person-writing-on-a-paper-5425601/

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