Ist dein Kind wach, obwohl es eigentlich schlafen sollte? Mehrere Experten geben Tipps, wie du dein Kind zum Schlafen bringst – während des Mittagsschlafs und in der Nacht.

Wenn du eine Routine für die Schlafenszeit deines Kleinkindes eingeführt hast, ist es frustrierend, wenn sie sich auflöst. Dein Kleines schreit plötzlich nach Mama, hat Angst vor der Dunkelheit oder bettelt um einen weiteren Schluck Wasser. Was ist los?

Manche Störungen, wie z. B. der Protest gegen ein Nickerchen oder das Weinen, wenn du den Raum verlässt, sind entwicklungsbedingt, andere wiederum können das Ergebnis einer veränderten Routine sein.

Kleinkinder können auch handeln, um ihre Unabhängigkeit auszudrücken. Kleinkinder testen die Grenzen ihrer Eltern aus, und die Verweigerung des Schlafs ist eine gute Möglichkeit, das zu tun.

Trotzdem braucht dein Kind – und auch du – jede Nacht ein gewisses Maß an Müdigkeit. Hier sind einige Strategien zur Bekämpfung von Schlafproblemen bei Kleinkindern.

Dein Kind zum Schlafen bringen nach einem Wutanfall

Grund: Kleinkinder neigen dazu, sich aufzuregen, wenn es Zeit ist, schlafen zu gehen, weil sie nicht wollen, dass der Tag zu Ende geht, weil sie mehr Zeit mit dir verbringen wollen oder weil sie übermüdet sind.

Lösung: Lege eine feste Schlafenszeit fest und halte eine nächtliche Routine ein. Erinnere dein Kind immer daran, was auf es zukommt. Sag: „Nach dem Bad putzen wir dir die Zähne, lesen ein Buch und dann gehst du ins Bett.“

Lass dein Kind nicht nach mehr Zeit drängen, auch wenn es hellwach zu sein scheint. Viele Eltern denken: ‚Mein Kind ist doch gar nicht so müde, weil es wie wild herumrennt‘. Aber Kinder können umso aktiver werden, je müder sie sind. Wenn du dich an einen Zeitplan hältst, fällt es deinem Kind leichter, ins Bett zu gehen, damit es weiß, dass es Zeit zum Schlafen ist.

Wenn dein Kind nach dir schreit

Grund: Dein Kind will nicht alleine sein.

Lösung: Wenn dein Kind nachts weint oder nach dir ruft, um in sein Zimmer zu kommen, solltest du einen Zeitplan für die Besuche im Kinderzimmer aufstellen, anstatt auf jede Bitte einzugehen. Wenn du dich an einen Zeitplan hältst, egal ob alle fünf Minuten oder eine andere Zeitspanne, werden die Bedürfnisse deines Kindes trotzdem erfüllt. Es wird auch empfohlen, dass Eltern mit Fünf-Minuten-Schritten beginnen und diese dann auf sieben und schließlich auf zehn Minuten ausweiten. Solange alles in Ordnung ist (z. B. eine Krankheit oder eine nasse Windel), wird sich das Kind irgendwann selbst beruhigen und einschlafen.

Was, wenn das Kind immer wieder aus dem Bett steigt?

Grund: Es will nicht einschlafen oder hat Trennungsangst.

Lösung: Du fragst dich, wie du ein Kleinkind im Bett halten kannst? Wenn dein Kind Schwierigkeiten hat, im Bett zu bleiben, versuche es mit einer Stunde Ruhe, bevor du ihm gute Nacht sagst. Lesen, Kuscheln, ein entspannendes Bad oder das Hören von Schlafliedern können deinem Kind helfen, gut einzuschlafen. Du kannst auch eine Meditations-App verwenden, die speziell für Kinder entwickelt wurde.

Wenn dein Kind das Verhalten fortsetzt, solltest du ihm eine „Schlafenszeitgenehmigung“ erteilen. Erlaube ihnen, das Schlafzimmer zu verlassen, aber nur einmal pro Nacht, um nach dem Nötigsten zu fragen. Es kann Monate dauern, bis sich ein Verhalten ändert, also denke daran, dass Beständigkeit der Schlüssel ist. Bei manchen Kindern kann der Pass das Schreien und Rufen ersetzen und gibt ihnen trotzdem das Gefühl, die Kontrolle zu haben.

Braucht dein Kind lange um einzuschlafen?

Grund: Das Fehlen einer konsequenten Schlafroutine oder häufige Mittagsschläfchen könnten der Grund dafür sein.

Lösung: Dein Kindwill nicht schlafen? Eine plötzliche Änderung im Tagesablauf deines Kindes, wie z. B. ein Mittagsschlaf am späten Nachmittag oder eine Nacht, in der es zu lange aufbleibt, kann die Einschlafroutine deines Kleinkindes beeinflussen. Auch Schlafentzug kann nächtliche Probleme verstärken.

Für Kleinkinder, die immer noch zwei Schläfchen machen, empfehlen Experten und Expertinnen einen 45-minütigen Mittagsschlaf gegen 10 Uhr und einen Mittagsschlaf von bis zu zwei Stunden gegen 13 Uhr. Bei Kleinkindern, die sich an einen Mittagsschlaf gewöhnt haben, solltest du den Vormittag mit Aktivitäten füllen und den Mittagsschlaf für bis zu zwei Stunden nach dem Mittagessen, etwa um 13:30 Uhr, ansetzen.

Dein Kind zum Schlafen bringen trotz Albträume

Grund: Während sich die Fantasie eines Kindes entwickelt, kann es Gesichter im Dunkeln und Monster unter dem Bett erfinden.

Lösung: Albträume sind zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr häufig. Wenn dein Kind zu diesen Ängsten neigt, solltest du Bücher oder Filme mit gruseligen Themen kurz vor dem Zubettgehen vermeiden und die Schlafenszeit so fröhlich wie möglich gestalten.

Widerstehe der Versuchung, deinem Kind zu sagen, dass die Angst nicht existiert. Wenn sie einen schlechten Traum haben, sag ihnen, dass er jetzt „weg“ ist. Sag ihr aber nicht, dass der Traum nicht real war, denn vielen Vorschulkindern erscheinen Träume völlig real. Sag ihnen stattdessen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Beschönige nichts mit langen Erklärungen oder Ablenkungen. Beruhige sie einfach und sag ihnen gute Nacht, sobald sie sich entspannt haben.

Wenn dein Kind nachts aufwacht

Grund: Wenn dein Kind das Ende eines Schlafzyklus erreicht, wird es wach genug, um zu merken, dass es allein ist.

Lösung: Dein Kind ist vielleicht nicht in der Lage, alleine wieder einzuschlafen, wenn es daran gewöhnt ist, dass jemand bei ihm bleibt. Auch ein neuer Meilenstein kann schuld sein: Wenn dein Kind eine neue Fähigkeit wie das Laufen lernt, kann es so sehr darauf konzentriert sein, sie zu üben, dass es nicht einschlafen kann.

Vermeide es, dein Kind in den Arm zu nehmen, ihm etwas vorzusingen oder ihm ein Buch vorzulesen, denn das regt es nur an. Sage stattdessen: „Alles in Ordnung, Schatz“, und verlasse schnell den Raum. Du kannst dein Kind auch ermutigen, etwas zum Kuscheln, wie eine Decke oder ein Stofftier zu benutzen, um sich selbst zu beruhigen. „Mach deinem Kind klar, dass es sofort wieder einschlafen muss“.

Wenn dein Kind zu früh aufsteht

Grund: Wenn Kleinkinder größer werden, wachen manche auf, sobald es hell wird – oder sogar noch früher – und sie wollen nicht alleine sein. Außerdem braucht dein Kleinkind weniger Schlaf als ein Baby.

Lösung: Wenn dein Kind ausgeschlafen wirkt (Kleinkinder sollten 12 bis 14 Stunden Schlaf pro Tag bekommen, einschließlich des Mittagsschlafs), verschiebe die Schlafenszeit ein wenig nach hinten. Andernfalls versuche herauszufinden, was dein Kind am Morgen stört. Wenn es das Sonnenlicht ist, kaufe dickere Vorhänge. Zwitschern die Vögel? Verwende ein Gerät mit weißem Rauschen, um sie zu übertönen. Vermeide es, deinem Kind sofort Milch oder Essen zu geben, damit es das Aufstehen nicht mit Essen in Verbindung bringt.

Wann du dein Kind aufstehen lässt, hängt davon ab, was du tagsüber zu tun hast. Wenn du mit deinem Kind zu Hause bist und es nicht früh in die Kita gehen muss, muss es nicht vor 7 oder 7:30 Uhr aufstehen. Wenn ein Kind früh wach wird, erkläre ihm, dass es noch nicht Zeit ist, aufzustehen. Manche Kleinkinder schlafen wieder ein, andere bleiben vielleicht wach und spielen alleine, bevor sie sich entspannen und wieder einschlafen.

Versuche, jeden Tag einen Schlafplan aufzustellen, der für deine Familie funktioniert, und optimiere das Zimmer deines Kindes für die Zeit, in der es alleine ist. Wenn dein Kind zum Beispiel wach sein will, gib ihm ein paar Kuscheltiere oder ein Lieblingsbilderbuch, das es im Bett anschauen kann, und sag ihm, dass du ihm Bescheid gibst, wenn es Zeit zum Aufstehen ist.

Wenn dein Kind kein Nickerchen machen will

Grund: Zwischen 12 und 18 Monaten ist diese Weigerung oft ein Zeichen dafür, dass dein Kind bereit ist, sich auf ein Nickerchen zu beschränken. Kleinkinder können tagsüber länger wach bleiben als Babys.

Lösung: Die Reduzierung auf ein Nickerchen ist oft ein steiniger Weg. An manchen Tagen schafft es dein Kind vielleicht nicht, den Morgen ohne ein Nickerchen zu überstehen. An anderen Tagen weigert es sich vielleicht, ein Mittagsschläfchen zu halten, weil es zu sehr mit Spielen beschäftigt ist. Versuche, Tage mit nur einem Mittagsschlaf mit Tagen mit zwei Schläfchen abzuwechseln, bis sich dein Kind an die neue Routine gewöhnt hat.

Wenn dein Kind bereits einen Mittagsschlaf macht, musst du trotzdem mit gelegentlichem Widerstand rechnen. Minimiere Kämpfe, indem du eine konsequente Routine vor dem Schlafengehen einhältst. Der Zeitpunkt und die Reihenfolge der Mahlzeiten und Aktivitäten helfen, die innere Uhr deines Kindes zu stabilisieren. Wenn dein Kind oft Probleme hat, einzuschlafen, versuche, den Mittagsschlaf auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, z. B. sechs Stunden nach dem Aufwachen am Morgen.

Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/a-cute-baby-lying-down-on-the-bed-11017698/

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