Es ist kein Geheimnis, dass Weihnachten eine der stressigsten Zeiten des Jahres sein kann.

Und das Spannende ist, dass zu diesem Zeitpunkt, an Heiligabend, all die „Wie-vermeide-ich-Stress“-Tipps von den „Ich-habe-alles-besorgt-warum-tust-du-es-nicht„-Leuten zu wenig und zu spät erscheinen:

  • Beginne früh mit deinen Einkäufen. (Einige von euch lesen das gerade auf ihrem Handy im Einkaufszentrum. Es sind noch drei Stunden bis Weihnachten, stimmt’s?)
  • Esst in Maßen. (Aber du warst schon auf sechs Weihnachtsfeiern und Weihnachten hat gerade erst begonnen.)
  • Gib weniger Geld aus. (Du hast es versucht. Wirklich versucht.)
  • Sag nicht zu jedem Familientreffen „ja“. (Aber wie könntest du „nein“ sagen? Und jetzt ist dein Urlaub alles andere als ein Urlaub.)

Ich könnte so weiter machen, aber das wäre nicht hilfreich. Die Wahrheit ist, dass die Feiertage immer mit Stress verbunden sind, egal wie sehr wir vorausplanen. Und das ist eine unglaublich gute Nachricht. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es Weihnachten ist. Der Stress, den du an Weihnachten empfindest (oder die Trauer oder die Leere), ist genau der Grund, warum es Weihnachten überhaupt gibt (wenn du dir die Weihnachtsgeschichte ein bisschen genauer anschaust).

Ich denke Weihnachten braucht ein bisschen mehr Gnade.

Was wäre, wenn dein unperfektes Weihnachten in Wirklichkeit ein Sitzplatz in der ersten Reihe für Gnade ist?

Gnade ist ein oft missverstandenes Konzept. Sie wird nie verdient. Sie ist nicht verdient. Denn wenn sie es wäre, wäre sie keine Gnade. Gnade ist einfach unverdiente Liebe. Liebe, die nicht zu dir kommt, weil du es so gut hast, sondern weil du es nicht hast. Das sollte Weihnachten sein.

Und wenn du genau hinsiehst, wirst du die Gnade an Weihnachten in der Spannung am deutlichsten erkennen:

Beim Abendessen mit diesem schrecklich unbeholfenen Verwandten. Gnade diskriminiert nie. Gnade ist unverdiente Gunst und das kann auch deine Gunst sein.

Wenn die Kinder zu viel erwarten. Du wirst immer wieder von den Erwartungen deiner Kinder frustriert sein. Dennoch wird deine Liebe zu ihnen immer bestehen bleiben.

Wenn du die Obdachlosen siehst.

In deiner Erschöpfung.

Die Gnade kommt, wenn wir sie am meisten brauchen – und sie geht nie aus.

Sicher, es wäre schön, wenn wir im nächsten Jahr ein bisschen besser abschneiden würden. Aber das sollte niemals die Freude, die Kraft oder die Botschaft von Weihnachten zerstören. Im Gegenteil, es unterstreicht sie.

Das Überraschende an Weihnachten ist: Es spricht uns in unserer Schwäche noch mehr an, als es uns in unserer Stärke anspricht. Und weil du ein unperfektes Weihnachten erlebst, hast du vielleicht einen Platz in der ersten Reihe, um zu sehen, worum es bei Weihnachten eigentlich geht.

Also, frohe Weihnachten!

Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/pine-branches-and-star-anise-5853903/

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