Bist du auf der Suche nach einem wirksamen Hilfsmittel für das Einschlafen deines Babys?

Die folgenden 13 Tipps sind wissenschaftlich belegt und helfen deinem Baby beim Einschlafen und Durchschlafen.

1. Die Gute-Nacht-Routine

Viele Schlafexperten und -expertinnen raten Eltern, für ihr Baby eine regelmäßige Routine für die Schlafenszeit zu entwickeln. Diese könnte aus 20 Minuten leiser, beruhigender und sanfter Aktivitäten bestehen wie

  • das Baby baden
  • das Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte
  • ein Schlaflied singen
  • eine sanfte Massage für das Baby

Theoretisch helfen solche Rituale Babys dabei, zur Ruhe zu kommen, und machen den Übergang vom Wachsein zum Schlafen einfacher.

In der Realität haben Eltern, welche die Einschlafrituale eingeführt haben, über schnelle Verbesserungen der allgemeinen Schlafqualität berichtet.

Es gibt zudem Belege dafür, dass bestimmte Elemente einer Routine – wie z. B. die Babymassage – auch eigenständig wirksam sein können (siehe unten).

Was ist, wenn du diese Einschlafhilfe für Babys ausprobierst und feststellst, dass dein Baby trotzdem nicht einschlafen kann?

Versuche, die Einschlafroutine auf einen späteren Zeitpunkt am Abend zu verschieben (dann, wenn dein Baby Anzeichen von Müdigkeit zeigt).

Wenn du möchtest, dass dein Baby früher ins Bett geht, dann beginne die Routine jeden Abend ein bisschen früher, bis du dein Ziel erreicht hast.

2. Die Babymassage: verhindert sie nächtliches Aufwachen?

Obwohl die Massage von Babys in vielen Kulturen praktiziert wird, gibt es nur wenige Untersuchungen über ihre Wirksamkeit als Einschlafhilfe für Babys.

Die wenigen Belege deuten jedoch darauf hin, dass die Massage helfen könnte.

In einer Studie wiesen Forscher/innen Mütter nach dem Zufallsprinzip dazu an, ihre Babys (im Alter von 3 bis 18 Monaten) an eine Massage zur Schlafenszeit zu gewöhnen. Dadurch schliefen die Babys zwar nicht schneller ein, aber es schien in anderer Hinsicht zu helfen.

Nach zwei Wochen berichteten die Mütter, dass das Schlafengehen leichter geworden war und ihre Babys nachts seltener aufwachten. Bei den Müttern einer Kontrollgruppe gab es keine solchen Verbesserungen.

In einer anderen Studie schienen sich Babys, die 14 Tage lang eine Massage erhielten (ab der zweiten Lebenswoche), schneller an den natürlichen Tag- und Nachtrhythmus zu gewöhnen.

3. Hautkontakt als Einschlafhilfe

In modernen Jäger- und Sammlergesellschaften werden Säuglinge oft in Tragetüchern an der nackten Haut ihrer Mütter mitgenommen. Sie schlafen auch nachts bei ihren Müttern.

Dadurch haben diese Babys viel Hautkontakt. Hilft dieser beim Einschlafen?

Laut wissenschaftlicher Studien an Babys in westlichen Ländern hat der Hautkontakt, der auch als „Känguru-Pflege“ bezeichnet wird, eine schmerzlindernde Wirkung auf Babys.

Außerdem wird dadurch wahrscheinlich der Oxytocinspiegel des Babys angehoben, ein Hormon das beruhigend wirkt.

Der Hautkontakt scheint Frühchen zu helfen, sich zu beruhigen. In einer Studie verringerte die Känguru-Pflege die Unruhe, den schnellen Herzschlag und die Atemaussetzer bei Frühchen.

Es scheint also naheliegend, dass Babys, die vor dem Schlafengehen eine Zeit lang Känguru-Pflege erhalten, besser schlafen können. Bis Juni 2018 konnte ich allerdings noch keine randomisierten, kontrollierten Studien finden, in denen diese Idee getestet wurde. Forscherinnen und Forscher haben eine solche Studie begonnen; vielleicht erfahren wir bald das Ergebnis.

4. Voricht beim Pucken als Einschlafhilfe

Das Pucken kann dem Baby beim Einschlafen helfen – aber beachte unbedingt die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen

Die Babys werden in Tücher oder Decken eingewickelt, die ihre Bewegungsfreiheit einschränken. Dadurch ist es unwahrscheinlicher, dass sie während des Schlafens häufig aufschrecken und um sich schlagen. Hilft das den Babys beim Einschlafen? Studien unterstützen diese Annahme.

In drei verschiedenen Experimenten haben Babys, die eingewickelt und auf den Rücken gelegt wurden, besser geschlafen. Sie schreckten seltener auf, erwachten weniger und verbrachten mehr Zeit im Schlaf.

Das Pucken kann also eine wirksame Methode sein, um Babys zu gutem Schlaf zu verhelfen. Es kann aber auch gefährlich sein, deshalb ist es entscheidend, mit Vorsicht vorzugehen.

Es ist wichtig, den Brustkorb des Babys nicht zu eng einzuwickeln, damit es noch gut atmen kann. Das zu enge Pucken steht in Verbindung mit einer höheren Infektionsrate der Atemwege.

Zudem kann es zu Überhitzung kommen, vor allem wenn der Kopf des Babys eingewickelt ist oder wenn es Fieber hat. Außerdem sollten Babys nicht so straff eingewickelt werden, dass sie ihre Hüften nicht mehr drehen und ihre Knie nicht mehr beugen können. Wenn Babys auf diese Weise fixiert werden, besteht das Risiko einer Hüftgelenksdysplasie.

Es gibt zudem Hinweise darauf, dass das Pucken das Risiko eines plötzlichen Kindstods (SIDS) erhöht.

Studien zeigen, dass die Gefahr, an plötzlichem Kindstod zu sterben, höher ist, wenn das Kind eingewickelt wurde. Das höchste Risiko besteht bei eingewickelten Babys, die auf den Bauch gelegt werden. Babys, die auf der Seite oder auf dem Rücken liegen, scheinen weniger gefährdet zu sein, doch das Risiko besteht immer noch, vielleicht weil manche Babys es schaffen, sich auf den Bauch zu drehen

Aus diesem Grund empfehlen Experten und Expertinnen, gepuckte Babys immer auf den Rücken zu legen (die risikoärmste Position) und mit dem Pucken aufzuhören, sobald sie sich selbst umdrehen können.

Zusammenfassend sollten folgende Regeln eingehalten werden:

  • Baby nicht zu eng einwickeln
  • Den Kopf nicht bedecken und darauf achten, dass das Baby nicht überhitzt
  • Die Hüften nicht einengen oder das Baby am Beugen der Knie behindern
  • Darauf achten, dass das Baby auf dem Rücken liegen bleibt

5. Tageslicht als Schlafhilfe für Babys

Ein Spaziergang im Sonnenlicht hilft deinem Baby vielleicht nicht beim Einschlafen. Aber es könnte deinem Baby helfen, nachts besser zu schlafen.

Und warum?

Das liegt an dem natürlichen Tagesrhythmus deines Babys – physiologische Kreisläufe, die sich in einem Zeitraum von etwa 24 Stunden wiederholen. Bei der Geburt sind diese inneren Rhythmen nicht mit dem externen, 24-stündigen Tagesrhythmus synchronisiert. Das hat zur Folge, dass Babys zu den ungewöhnlichsten Tageszeiten aufwachen und schlafen – und uns damit überfordern können.

Wir können dem Baby jedoch dabei helfen, seinen Rhythmus zu finden, indem wir es tagsüber natürlichen Reizen aussetzen – wie zum Beispiel Tageslicht und sie in unsere täglichen Aktivitäten einbeziehen. Beide Maßnahmen führen zu einer schnelleren Anpassung.

6. Abends blaues Licht vermeiden

Die Forschung bestätigt, dass nächtliche Lichteinstrahlung ein starkes Signal an das Gehirn sendet, welches den Schlaf stört: Wachsam bleiben. Es verzögert die Ausschüttung des Hormons Melatonin, das für Entspannung und Müdigkeit sorgt.

Wie ich in diesem Artikel erwähne, reagieren kleine Kinder besonders empfindlich auf die schlafstörenden Wirkungen von künstlichem Licht und das blaue Licht stört sie am meisten.

Stelle daher abends auf gedimmte Beleuchtung um. Versuche, dein Baby mitten in der Nacht vor Licht zu schützen. Und verwende Glühbirnen und Filter die blaues Licht, das den Schlaf besonders stört, blockieren.

7. Babyphon und Meeresrauschen

Möglicherweise wirksam – achte aber darauf, die Lautstärke gering zu halten

Zahlreiche Spielzeuge und Elektronikgeräte werden als Schlafhilfe für Babys oder Klangmaschinen für Babys vermarktet. In der Regel geben sie Meeresrauschen von sich. Helfen sie tatsächlich Babys beim Einschlafen?

Vieles deutet darauf hin. Bei einer experimentellen Studie mit Neugeborenen schliefen beispielsweise 80 % der Babys, die Meeresrauschen hörten, binnen 5 Minuten von alleine ein. Nur 25 % der Babys in der Kontrollgruppe schliefen selbstständig ein.

Es ist jedoch wichtig, die Geräusche leise zu halten, vor allem, wenn das Gerät in der Nähe des Babys aufgestellt wird. Schließlich willst du das Gehör deines Babys nicht beschädigen.

Bei der Untersuchung von 14 verschiedenen Geräten mit Meeresrauschen, die für Säuglinge angeboten werden, stellten die Forscher/innen fest, dass sie alle auf eine sehr hohe Lautstärke eingestellt werden können – eine Lautstärke, die ein Baby in 30 cm Entfernung mit mehr als 50 Dezibel beschallt.

Drei der Geräte erzeugten in dieser Entfernung eine Lautstärke von mehr als 80 Dezibel – genug, um einen Erwachsenen bei einer Hördauer von mehr als 8 Stunden am Tag dem Risiko eines Hörverlusts auszusetzen.

Das klingt vielleicht nach zunächst nach Humbug. Was nützt dir ein Gerät, das Meeresrauschen nachahmt, wenn du die Lautstärke nicht laut genug aufdrehen kannst, um andere Geräusche auszublenden?

Ich vermute aber, dass das die falsche Annahme ist. Denn es ist nicht nötig, alle Hintergrundgeräusche auszublenden, um den Schlaf zu fördern. Stattdessen können bestimmte Arten von gedämpften, rhythmischen Geräuschen den Schlaf beeinflussen, indem sie das Gehirn dazu bringen, die langsameren, rhythmischen Gehirnwellen, die mit dem Schlaf verbunden sind, zu aktivieren oder aufrechtzuerhalten.

In diesem Fall können beruhigende Geräusche in einer gemäßigten, unbedenklichen Lautstärke Babys beim Einschlafen helfen – selbst wenn andere Geräusche ebenfalls zu hören sind.

8. Der Schnuller als Einschlafhilfe?

Es gibt keine stichhaltigen Beweise, dass er Babys beim Schlafen hilft

Hilft der Schnuller wirklich beim Einschlafen? Die Beweise sind nicht eindeutig.

Tatsächlich gibt es Grund zu der Annahme, dass Schnuller Babys beruhigen. Wenn Babys schmerzhaften Behandlungen ausgesetzt werden (z. B. einem Fersenstich zur Blutentnahme), scheint das Nuckeln an einem Schnuller ihr Schmerzempfinden zu verringern.

Es gibt jedoch einen Haken: Der schmerzreduzierende Effekt scheint nur so lange anzuhalten, wie das Baby tatsächlich an dem Schnuller nuckelt.

Das kann ein Problem darstellen, wenn ein Schnuller als Einschlafhilfe verwendet wird. Denn sobald der Schnuller aus dem Mund des Babys fällt, endet die beruhigende Wirkung. Und der Schnuller wird auf jeden Fall aus dem Mund des Babys fallen.

In einer Studie, in der das Schlafverhalten von Babys im Alter von 6-18 Wochen aufgezeichnet wurde, verloren beinahe zwei Drittel der Babys ihren Schnuller innerhalb der ersten 30 Minuten nach dem Einschlafen.

Vielleicht ist das der Grund, warum Forscher/innen keine Beweise dafür gefunden haben, dass Schnuller den Schlaf von Babys verbessern. In einer Studie fanden Forscher/innen heraus, dass Babys, die an ihrem eigenen Daumen oder Finger lutschten, nachts länger schliefen und seltener aufwachten.

Im Gegensatz dazu zeigten Babys, die Schnuller benutzten, keine derartigen Vorteile. Ihre Werte waren ähnlich wie die von Babys, die an gar nichts saugten.

Gibt es weitere Vorteile des nächtlichen Nuckelns an einem Schnuller? Es ist möglich, dass die Verwendung eines Schnullers das Risiko eines Babys für den plötzlichen Kindstod (SIDS) verringern kann. Eine Studie berichtet, dass Babys, die Schnuller nutzen, schneller auf störende Geräusche reagieren – und die Tendenz, schnell wach zu werden, schützt generell vor SIDS.

Derzeit gibt es jedoch nicht genügend stichhaltige Studien, die diesen Zusammenhang bestätigen könnten. Als die Forscherinnen und Forscher die veröffentlichten Forschungsergebnisse untersuchten, konnten sie keine randomisierten, kontrollierten Studien finden, in denen die Wirksamkeit von Schnullern zur Verringerung des SIDS-Risikos getestet wurde.

9. Babys in den Schlaf wiegen: Vor- und Nachteile

Ist das in den Schlaf schaukeln eine wirksame Schlafhilfe für Babys? Bei einigen Babys kann es gut funktionieren. Doch Eltern sollten zwei mögliche Probleme bedenken.

Erstens kann das sanfte Schaukeln eines Babys in deinen Armen zu aufregend sein.

In einer Studie, bei der Neugeborene während eines schmerzhaften medizinischen Eingriffs (dem oben beschriebenen Fersenstich) beobachtet wurden, wurden die Babys entweder (1) gehalten und geschaukelt oder (2) bekamen einen Schnuller zum Nuckeln.

Im Vergleich zu den Babys, die einen Schnuller bekamen, weinten Babys, die gewiegt wurden, seltener. Dafür war die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie wach und aufmerksam blieben.

Ein weiteres mögliches Problem ist das Schaukeln von Babys, die in der Wiege schlafen. Das Wippen der Wiege ist eine weit verbreitete Einschlafhilfe für Babys, und viele Eltern berichten, dass es dem Baby beim Einschlafen hilft. Einige Schlafforscher/innen befürchten jedoch, dass Babys das Einschlafen mit dem Schaukeln in der Wiege in Verbindung bringen könnten.

Wenn das Baby dann nachts aufwacht (was bei allen Babys der Fall ist), kann es nicht wieder einschlafen, es sei denn, es wird erneut geschaukelt. Also wacht es auf und fängt an zu weinen.

Das klingt zwar sehr plausibel, aber bisher gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für diese Behauptung. Eine Untersuchung des Schlafverhaltens thailändischer Babys hat jedoch ergeben, dass Babys, die in schwingenden oder schaukelnden Wiegen schlafen, häufiger nachts aufwachen.

10. Lavendel als Schlafhilfe für Säuglinge

Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass Lavendelöl eine wirksame Hilfe zum Einschlafen von Babys ist. Welche Beweise gibt es dafür?

Eine Reihe von Studien hat erwiesen, dass Menschen, die dem Duft von Lavendel ausgesetzt sind, sich entspannter fühlen und einen größeren Anteil der Zeit im Tiefschlaf verbringen.

Es gibt außerdem eine Studie, die berichtet, dass Babys, die von ihren Müttern in Wasser mit Lavendelduft gebadet werden, davon profitieren.

Die Mütter wurden entspannter, berührten ihre Babys häufiger und lächelten sie häufiger an. Die Babys wiederum sahen ihre Mütter häufiger an. Die Babys weinten seltener und verbrachten nach dem Bad mehr Zeit im Tiefschlaf. Sowohl bei den Müttern als auch bei den Babys sank der Cortisolspiegel (das Stresshormon) nach dem Baden.

Diese Ergebnisse lassen Lavendel als eine wunderbare Einschlafhilfe für Babys erscheinen, aber es ist unklar, ob der Lavendel unmittelbar für die beruhigende Wirkung verantwortlich ist.

Eine Studie, die im britischen Magazin für Gesundheitspsychologie veröffentlicht wurde, untersuchte die Annahme, dass die Lavendel-Aromatherapie funktioniert, da die Menschen den Geruch mögen und davon ausgehen, dass er sie entspannt. Bevor die Wissenschaftler/innen die Proband/innen dem Lavendelduft aussetzten, sagten sie ihnen entweder, dass Lavendel entspannend oder stimulierend sei. Die Ergebnisse zeigten, dass die Menschen entspannter oder weniger entspannt waren, je nachdem, was sie erwarteten.

Wenn Lavendel also eine effektive Einschlafhilfe für Babys ist, liegt das vermutlich daran, dass der Duft die Eltern entspannt – und sie sich eher auf eine Art und Weise verhalten, die das Baby beruhigt.

Solltest du Artikel mit Lavendelduft verwenden? Wenn du die Duftstoffe als beruhigend empfindest, könnte das durchaus von Vorteil sein.

Vorsicht ist geboten, wenn du Lavendelöl direkt auf die Haut deines Babys aufträgst. Lavendelöl enthält Östrogen nachahmende Verbindungen, und es gibt klinische Beweise (basierend auf drei Fallstudien), die darauf hindeuten, dass auf die Haut aufgetragenes Lavendelöl das Wachstum der Brüste bei Vorpubertierenden fördern kann.

11. Spielsachen und andere beruhigende Gegenstände

Kissen, Kuscheltiere, Decken und andere weiche Gegenstände stellen für Babys unter 12 Monaten eine Erstickungsgefahr dar. Deshalb raten Expert/innen dringend davon ab, solche Gegenstände in das Bettchen eines Babys zu legen.

Aber angenommen, du hast ein Spielzeug oder ein Kuscheltier, das kein Risiko darstellt. Sind solche Gegenstände wirksame Einschlafhilfen für Babys?

Wenn du in bestimmten westlichen Ländern aufgewachsen bist, scheint das selbstverständlich zu sein. Es ist eine weit verbreitete Sitte, Kindern zum Einschlafen Gegenstände zu geben, die ihnen beim Einschlafen helfen sollen.

Aber als Forscher/innen dies bei Babys untersuchten, fanden sie keine Beweise dafür, dass Trostobjekte einen erkennbaren Einfluss auf die Fähigkeit eines Babys haben, selbstständig einzuschlafen.

In der Studie wurden Babys in vier Altersgruppen (3, 6, 9 und 12 Monate alt) über einen Zeitraum von drei Monaten beobachtet.

Die Babys wurden zu Hause beim Schlafen gefilmt und als „selbständig“ eingestuft, wenn sie nach dem nächtlichen Aufwachen ohne elterliche Unterstützung wieder einschlafen konnten.

Die Forscherinnen und Forscher notierten auch, an welchen Orten die Babys schliefen und ob sie während der Nacht irgendwelche Dinge berührten, festhielten oder daran saugten – dazu gehörten Schnuller, Kuscheltiere, Decken und die eigenen Hände der Babys.

Wie sah das Ergebnis aus? Die Wahrscheinlichkeit, dass Babys „Trostobjekte“ benutzen, ist höher, wenn sie wach ins Bett gelegt werde. Insgesamt benutzten etwa 90 % der Babys zumindest gelegentlich eine Form der Einschlafhilfe.

Es gab jedoch keinen nennenswerten Zusammenhang zwischen dem selbständigen Einschlafen und der Verwendung eines Trostobjekts.

Warum nicht? Vorherige Untersuchungen haben gezeigt, dass Trostobjekte bei einer etwas älteren Gruppe von Babys (8 Monate und älter) hilfreich waren. Es ist also möglich, dass dies etwas ist, das sich mit zunehmendem Alter bei einigen Babys von selbst entwickelt. Inzwischen scheinen sowohl Sicherheitsbedenken als auch die Schlafforschung in diese Richtung zu gehen.

12. Dreamfeeding: Hilft es Babys, länger zu schlafen?

Beim Dreamfeeding stillst du das Baby unmittelbar bevor du dich schlafen legst.

Das passiert in der Regel, wenn das Baby bereits schläft. Daher ist diese Methode nicht dazu geeignet, Babys beim Einschlafen zu helfen.

Allerdings kann es dazu beitragen, dass du etwas mehr Schlaf bekommst, bevor dein Baby wieder aufwacht. In dieser Hinsicht könnte das Dreamfeeding hilfreich für Babys sein, um längere Schlafphasen zu erreichen.

13. Das Baby in den Schlaf stillen: Die ultimative Einschlafhilfe?

Seit jeher werden Babys in den Schlaf gestillt, egal ob sie an der Brust oder aus der Flasche trinken. Es ist die zuverlässigste Einschlafhilfe für Babys, die es gibt.

Warum ist sie so effektiv? Bis zu einem gewissen Grad ist das offensichtlich. Hunger ist ein unangenehmes Gefühl. Wenn du den Hunger stillst, wird sich dein Baby danach wohler und entspannter fühlen.

Aber das ist noch nicht alles.

Erstens ist es nicht nur eine Frage der Kalorienzufuhr. Neugeborene schreien weniger und scheinen weniger Schmerzen zu empfinden, wenn sie sehr kleine Mengen Milch, Säuglingsnahrung oder Saccharose erhalten. Außerdem hat das Saugen – sogar an einem Schnuller – eine beruhigende Wirkung.

Zweitens haben gestillte Babys einen direkten Hautkontakt, der für sich eine wirksame Einschlafhilfe für Babys sein kann (siehe Einschlafhilfe für Babys #3).

Das Stillen erhöht zudem den Oxytocinspiegel der Mutter, was ihre Gefühle bezüglich ihres Babys verstärken und ihr ein Gefühl der Ruhe vermitteln kann. Diese psychologische Veränderung kann ihr helfen, ihr Baby zu beruhigen.

Außerdem besteht die Möglichkeit, dass das Stillen am Abend den Melatoninspiegel des Babys erhöht, ein Hormon, das uns hilft, schläfrig zu werden.

Das Stillen kann also eine wirksame Hilfe für den Schlaf des Babys sein. Dennoch ist es umstritten. Warum ist das so?

Ein Grund ist die Zeitfrage.

Eltern, die das Stillen als Einschlafhilfe nutzen, neigen dazu, ihre Babys häufiger zu stillen, und einige Forscher/innen glauben, dass häufiges Stillen die Entwicklung längerer Schlafphasen nachts beeinträchtigen könnte.

In einer Studie wurde zum Beispiel festgestellt, dass Neugeborene, die in der ersten Woche nach ihrer Geburt häufig gestillt wurden – mehr als 11 Mal innerhalb von 24 Stunden – mit einer 2,7-mal höheren Wahrscheinlichkeit als andere Babys nach 12 Wochen Probleme hatten.

Allerdings können Untersuchungen wie diese nicht belegen, ob häufiges Stillen zu Schlafproblemen führt. Es kann sein, dass manche Babys einen höheren Nahrungsbedarf haben als andere und dass diejenigen, die in der ersten Woche nach der Geburt häufig gestillt werden müssen, auch später noch häufig nachts trinken.

Eine weitere Streitfrage betrifft die Selbstberuhigung.

Auch wenn das Stillen kurzfristig eine wirksame Hilfe für den Schlaf des Babys sein kann, kann es das Baby davon abhalten, die Fähigkeit zu entwickeln, eigenständig einzuschlafen.

Die westliche Schlafforschung rät oft davon ab, Babys in den Armen ihrer Eltern einschlafen zu lassen. Stattdessen wird empfohlen, dass Babys ins Bett gebracht werden, während sie noch wach sind. Wenn Babys weinen, sollten Eltern der Versuchung widerstehen, sie zu beruhigen – zumindest für ein paar Minuten.

Indem sie sich zurückhalten, zwingen die Eltern ihre Babys dazu, ihre eigenen „Fähigkeiten zur Selbstberuhigung“ zu entwickeln, und die Babys lernen, von selbst einzuschlafen. Wenn Babys in der Nacht aufwachen, können sie sich selbst wieder beruhigen, ohne ihre Eltern zu wecken.

Für diese Annahme gibt es eindeutige Beweise. Babys, die vor dem Einschlafen ins Bett gebracht werden, beruhigen sich tatsächlich eher wieder, wenn sie in der Nacht wieder aufwachen.

Bedeutet das aber, dass du deinem Baby nicht gestatten solltest, während des Stillens einzuschlafen? Wohl kaum.

Das Stillen scheint eine natürliche Einschlafhilfe für Babys zu sein, und Babys in den Schlaf zu wiegen, ist die Regel. In vielen Teilen der Welt schlafen Babys regelmäßig an der Brust ein, und ihre Eltern sehen das nicht als problematisch an.

Einige Forscherinnen und Forscher sind jedoch besorgt über die physiologischen und psychologischen Auswirkungen von strengen, einsamen Schlaftrainings. In der Regel gewöhnen sich Babys nicht ohne übergangsweise Stressphasen an solche Schlafsituationen. Und selbst die Befürworter des Schlaftrainings für Babys warnen, dass die Methode des „Schreien lassens“ für Babys die jünger als sechs Monaten alt sind ungeeignet ist.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/bett-niedlich-zimmer-portrat-11116576/

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