In den Vorschuljahren entwickeln sich die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder am besten. Im Alter von 5 Jahren kann sich dein Vorschulkind zwar noch nicht an einer politischen Diskussion beteiligen, aber es ist in der Lage, sich klar zu verständigen und die Kommunikation anderer zu verstehen. Diese Fähigkeit setzt sich jedoch aus vielen sehr spezifischen Fähigkeiten zusammen, die in der Vorschulzeit erlernt werden. Die Beherrschung dieser Fähigkeiten ist das wichtigste Sprachziel für Kinder im Vorschulalter.

Laut- und Silbenbewusstheit

Im Alter von 2 Jahren hat ein Kind ein solides Bewusstsein für die Laute, die zu seiner Sprache gehören. Auch ohne die Schriftsprache zu kennen, sind Vorschulkinder in der Lage, auf Grundlaute zu reimen und neue, manchmal bedeutungslose Laute zu bilden, die auch Teil der Sprache sind – oft zum Ärger der Mutter auf dem Fahrersitz. Dieses Bewusstsein für die Muttersprache verstärkt sich in den Vorschuljahren immens und reicht von Lauten bis hin zu komplexeren Formen des phonetischen Bewusstseins, wie z. B. der Fähigkeit, dir zu sagen, wie viele Silben ein bestimmtes Wort hat. Das wichtigste Ergebnis der Entwicklung des phonetischen Bewusstseins in den Vorschuljahren ist die neu entdeckte Fähigkeit, Laute mit der Schriftsprache zu verbinden.

Ein 10.000-Wörter-Wortschatz

Vorschulkinder lernen eine Sprache atemberaubend schnell. Die durchschnittliche Mutter braucht vielleicht mehrere Jahre, bis sie 10.000 Wörter in einer Fremdsprache auswendig kann, aber ein durchschnittliches Vorschulkind kennt 10.000 Wörter, wenn es in die Schule kommt. Dieses Vokabellernen ist nicht ganz uninteressant. Dein Vorschulkind lernt den Wortschatz schneller als die Grammatik. Die Sprachentwicklung eines Vorschulkindes ist ein natürlicher, instinktiver Prozess; es nutzt Hinweise von Erwachsenen, um herauszufinden, was Wörter bedeuten, aber nicht, wie man sie benutzt. Ein Vorschulkind weiß daher vielleicht, dass „Babysitter“ bedeutet, dass Mama und Papa für eine Weile weggehen und ein freundliches Mädchen für eine Weile im Haus bleibt. Sei also nicht überrascht, wenn du hörst: „Nina babysittet mich.“

Vollständige Sätze im Vorschulalter

Mach dich darauf gefasst, dass du die niedlichen Sätze der Kleinkindjahre vermissen wirst. Vorschulkinder fangen an, die fehlenden Wörter beim Bilden von Sätzen zu ergänzen. In Bezug auf die Sprachentwicklung ist dies vor allem eine Verbesserung der Grammatik. Hier tauchen auf wundersame Weise Präpositionen und Artikel in Sätzen auf. Wenn du dich also mit der Aufforderung deines Kleinkindes „Sitze Stuhl“ vertraut gemacht hast, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, es zu schätzen, denn bald wird daraus das grammatikalisch korrekte „Ich sitze auf dem Stuhl.“

Aufeinanderfolgende Sätze

Ein Vorschulkind fängt nicht nur an, korrekte und damit längere Sätze zu bilden, sondern es beginnt auch, Sätze nacheinander zu verbinden. Im Alter von 5 Jahren verwenden Kinder bereits Konjunktionen wie „also“ und „weil“, wie in „Mein Luftballon ist weg geflogen, also habe ich geweint.“ Das führt zu einem unaufhörlichen Fluss von Wörtern bei einigen motorisierten Kleinkindern, zur unmittelbaren Freude und anschließenden Irritation der Eltern. Aber eine solche Form des Redens sollte die meisten Eltern erfreuen, denn sie zeugt von der Intelligenz eines Kindes. Die Fähigkeit, zusammenhängende Sätze zu verknüpfen, zeigt nicht nur eine Verbesserung der Sprachkenntnisse, sondern auch die Fähigkeit, logisch zu denken.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/person-die-ein-buch-liest-1741230/

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