In den ersten Lebensjahren sind Anhänglichkeit, Weinen und Wutanfälle normal, wenn sich ein Kind von seinen Eltern trennt. Zwar verschwindet ein Großteil der Trennungsangst mit zunehmendem Alter, aber manche Kleinkinder haben weiterhin Angst, wenn sie in die Vorschule, in die Kindertagesstätte oder in andere Betreuungseinrichtungen gehen. Diese Angst kann für die Eltern sehr belastend sein und zu einer unnötigen Quelle von Schuldgefühlen werden, die die Angst des Kindes noch verstärkt. Viele Kinder, die unter Trennungsangst leiden, sind von Natur aus ängstlich und scheuen vor neuen oder ungewohnten Situationen zurück. Hier sind einige Möglichkeiten, wie du ein ängstliches Kind beim Abschiednehmen unterstützen kannst:

Übt kleinschrittig

Hilf deinem Kind, sich an Trennungen zu gewöhnen, indem du es zunächst für kurze Zeit bei den Erzieher/innen lässt und die Dauer der Trennung schrittweise erhöhst.

Schaffe gute Bedingungen

Müde, hungrige Kinder sind in der Regel anhänglich und launisch. Genauso sind gehetzte Kinder oft gestresste Kinder. Wenn sich dein Kind weiterhin an dich klammert, wenn du es in der Kita oder bei einer Betreuungsperson lässt, überprüfe deine häuslichen Abläufe. Geht es früh genug ins Bett, um ausreichend Schlaf zu bekommen? Wacht es rechtzeitig auf, um seine morgendlichen Aktivitäten zu erledigen, ohne gehetzt zu werden? Bekommen die Kinder ein energiereiches Frühstück wie Haferbrei oder ein Ei, das sie in die richtige Stimmung bringt? Manchmal können einfache Veränderungen in der häuslichen Routine einen großen Unterschied darin machen, wie ein Kind darauf reagiert, wenn es morgens seine Eltern verlässt.

Schaffe Abschiedsrituale

Rituale sind ebenso wie Routinen sowohl beruhigend als auch persönlich. Entwickle dein eigenes spezielles Abschiedsritual, das ganz einfach sein kann, z. B. ein spezielles Winken oder ein Kuss. Alternativ kann ein lustiges Abschiedsritual wie ein High Five, Low Five oder auch ein Fauststoß, der in eine Handexplosion übergeht, etwas sein, das dem Kind Spaß macht. Wenn du dich verabschiedet hast, geh schnell, ohne zu zögern oder dich umzudrehen. Vermeide es, den Abschied zu einer größeren Angelegenheit zu machen, als er eigentlich ist.

Besorge einen Trostspender

Wenn der Kindergarten oder die Kindertagesstätte es zulässt, ermutige dein Kind, einen Trostspender mitzubringen, z. B. ein Lieblingskuscheltier, einen Teil einer Decke oder sogar etwas, das du ihm geschenkt hast, etwa ein Foto oder Spielzeug. Etwas von dir mitzunehmen, kann deinem Kind zusätzliche Sicherheit geben, wenn du nicht da bist.

Bleib ruhig

Kinder orientieren sich oft an ihren Eltern. Eine ruhige, versichernde Haltung kann deinem Kind die Zuversicht geben, dass alles gut wird.

Kooperiere mit den Erzieher/innen

Besprich die Trennung mit der Erzieherin oder dem Erzieher und beziehe sie/ihn in den Übergang ein. Verabschiede dich von deinem Kind, indem du es vorzugsweise in eine Aktivität einbeziehst, bevor du dich von ihm verabschiedest und schnell gehst, während dein Kind in der Obhut eines anderen Erwachsenen ist.

Wann brauchst du professionelle Hilfe?

Die meisten Trennungsängste sind ein normaler Teil der Entwicklung deines Kindes. Bei einigen Kindern liegt die Trennungsangst außerhalb des normalen Bereichs und erfordert unter Umständen eine professionelle Intervention. Es kann schwierig sein, herauszufinden, ob die Angst eines Kindes normal ist oder eher als Störung angesehen werden kann, da viele der Verhaltensweisen gleich sind. Erwäge professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn einige oder alle der folgenden Punkte zutreffen:

  • die Ausprägung der Ängste liegt außerhalb des Normalbereichs für das Alter des Kindes
  • dein Kind wird schon bei der Vorstellung von dir getrennt zu sein unruhig
  • es zieht sich von normalen Beschäftigungen zu Hause und in der Vorschule zurück
  • die Trennungsangst wiederholt sich regelmäßig über vier Wochen oder länger

Die Vorschule deines Kindes oder dein Hausarzt/ deine Hausärztin sind gute Ansprechpartner/innen, wenn du nach professioneller Hilfe bei Trennungsangst suchst.

Bildquelle: https://unsplash.com/photos/JZ51o_-UOY8

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