Alle Eltern wissen, dass der Schlaf von Neugeborenen uns ungewöhnlich und fremd erscheinen kann. Babys schlafen insgesamt sehr viel, in den ersten zwei Wochen durchschnittlich 16-18 Stunden am Tag. Dennoch wachen sie häufig auf und schlafen selten länger als 4 Stunden am Stück, auch nachts nicht. Ihre inneren Uhren sind noch nicht mit dem äußeren 24-Stunden-Tag abgestimmt.

Das ist bei frischgebackenen Eltern häufig ein Grund für Erschöpfung. Wenn du aber die Funktionsweise des Schlafs verstehst, kannst du hiermit umgehen und Fehler verhindern, die die Entwicklung eines ausgereiften Schlafzyklus bei deinem Kind verzögern können.

In diesem Artikel erfährst du deshalb mehr über:

  • grundlegende Unterschiede zwischen dem Schlaf von Neugeborenen und dem Schlaf von Erwachsenen;
  • den Tagesrhythmus und wie du deinem Baby helfen kannst, sich auf den natürlichen Tagesablauf einzustellen;
  • die Schlafzyklen von Neugeborenen und wie du damit umgehen kannst;
  • Strategien, um zu verhindern, dass Neugeborene aufwachen, und
  • Strategien, um deinen eigenen Schlaf zu verbessern.

Der Schwerpunkt dieses Artikels liegt dabei auf Babys die jünger als vier Wochen sind.

Schlafgewohnheiten von Neugeborenen: Gibt es überhaupt welche?

Schlaflosen Eltern mag der Schlafrhythmus von Neugeborenen völlig willkürlich erscheinen. Es gibt aber trotzdem einige Regelmäßigkeiten. Berücksichtige zum Beispiel diese Punkte:

1. Neugeborene schlafen nie lange.

Neugeborene schlafen in kurzen Abschnitten – in der Regel zwischen 30 Minuten und 4 Stunden – zu scheinbar willkürlichen Zeiten tagsüber und nachts.

2. Neugeborene wachen leicht auf.

Das liegt zum Teil daran, dass sie einen großen Teil ihrer Schlafzeit im „aktiven Schlaf“ verbringen, einem leichteren Schlaf, der durch flatternde Augenlider, schnelle, unregelmäßige Atmung, gelegentliche Körperbewegungen und Lautäußerungen (Grunzen oder kurze Laute) gekennzeichnet ist.

3. Die Schlafdauer von Neugeborenen kann sehr unterschiedlich sein.

In den ersten Tagen schläft ein Neugeborenes durchschnittlich 16-18 Stunden pro Tag. Im Alter von vier Wochen schlafen Neugeborene im Durchschnitt etwa 14 Stunden. Die Unterschiede sind jedoch beträchtlich. Manche vier Wochen alten Babys schlafen nur 9 von 24 Stunden. Andere wiederum schlafen 19 Stunden am Tag.

Wenn dein Baby nicht in das typische Profil passt, heißt das, dass etwas schief läuft?

Nicht unbedingt. Einige Babys leiden an Krankheiten, die ihren Schlaf beeinflussen. Falls du also Bedenken hast, solltest du diese mit deinem Arzt oder deiner Ärztin besprechen. Aber es scheint so, dass viele gesunde, normale Neugeborene einige Stunden von der durchschnittlichen Schlafdauer abweichen.

Warum Neugeborene rund um die Uhr zu Schlafen – und zu Wach sein – scheinen

Das Timing des Schlafs von Erwachsenen wird von der inneren Uhr bestimmt – körperliche Umstellungen, die einem 24-Stunden-Zyklus folgen. Viele dieser Veränderungen werden durch den Einfluss von Licht beeinflusst.

Setzt du dich zum Beispiel tagsüber dem Sonnenlicht aus, unterstützt du deinen Körper dabei, seine innere Uhr einzustellen. Selbst wenn du unter Schlafmangel leidest, sorgt das morgendliche Sonnenlicht dafür, dass du tagsüber wacher bist als in der Nacht.

Umgekehrt hilft die Dunkelheit in der Nacht deinem Körper, sich zu entspannen. Wenn es dunkel wird, versteht dein Gehirn dies als ein Zeichen, Melatonin zu produzieren, ein Hormon, das Entspannung auslöst und den Schlaf ermöglicht.

Dieser Prozess kann leicht gestört werden, wenn du dich abends künstlichen Lichtquellen aussetzt – vor allem blauen Lichtquellen. Wenn du dich aber an das Programm hältst – helles Licht am Tag und Dunkelheit in der Nacht – kannst du davon ausgehen, dass du im Einklang mit dem natürlichen 24-Stunden-Rhytmus bist.

Die meisten Erwachsenen sind relativ selbstverständlich im Einklang damit. Bei Neugeborenen ist das anders.

Der Schlaf von Neugeborenen wird nämlich nicht von festen Tagesrhythmen bestimmt.

Das Leben fängt nämlich nicht mit einem festen Tagesrhythmus an. Nicht, wenn die Babys noch im Mutterleib sind. Während der Schwangerschaft sind die Föten auf die Informationen ihrer Mütter über Tag und Nacht angewiesen.

Die Herz- und Atemfrequenz des Fötus erhöht sich, wenn die Mutter aktiv ist. Sie werden langsamer, wenn die Mutter schläft. Diese Veränderungen können durch die Hormone der Mutter, insbesondere Melatonin, beeinflusst werden. Das Melatonin der Mutter gelangt durch die Plazenta zu den Ungeborenen und kann ihre innere Uhr steuern.

Nach der Geburt ist diese enge hormonelle Verbindung jedoch unterbrochen. Neugeborene müssen ihren eigenen Tagesrhythmus für die Produktion von Hormonen entwickeln.

Leider braucht das seine Zeit, und dieser Prozess wird durch die Tatsache erschwert, dass Neugeborene alle paar Stunden hungrig werden. Aus diesem Grund sind die Schlafphasen von Neugeborenen in der Regel kurz und liegen in relativ regelmäßigen Abständen rund um die Uhr.

Wann entwickeln Babys einen reifen Tagesrhythmus?

Normalerweise dauert es bei Babys 12 Wochen, teilweise sogar noch länger.

Die meisten Babys brauchen etwa 12 Wochen, um einen Tag-Nacht-Rhythmus bei der Produktion von Melatonin zu entwickeln (Rivkees 2003). Bei Cortisol, einem Hormon, das bei der Steuerung der Wachheit hilft, kann es sogar noch länger dauern, bis sich der Tagesrhythmus ändert. Insgesamt kann es 3 bis 5 Monate dauern, bis Babys nachts „durchschlafen“ – das heißt, sie schlafen mehr als 5 Stunden am Stück.

Dennoch ist der Schlaf von Neugeborenen nicht völlig losgelöst von den natürlichen Abläufen des 24-Stunden-Rhytmus. Studien zeigen, dass sich diese Rhythmen bereits in den ersten Tagen nach der Geburt entwickeln.

So haben zum Beispiel deutsche und japanische Studien ergeben, dass Neugeborene nachts mehr schlafen als tagsüber.

Zudem gibt es wissenschaftliche Beweise dafür, dass selbst Neugeborene für Signale aus ihrer Umgebung bezüglich der Tageszeit empfänglich sind. Diese Tatsache kannst du dir zunutze machen, um das Schlafverhalten deines Neugeborenen zu beeinflussen.
Wie du Neugeborenen hilfst, sich auf den natürlichen 24-Stunden-Tag einzustellen

1. Mach dein Baby zu einem Teil deines Tagesablaufs.

Wenn Eltern ihre Neugeborenen in ihre täglichen Aktivitäten einbeziehen, kann sich das Neugeborene schneller an den 24-Stunden-Tag anpassen.

In einer Studie wurden die Aktivitätsmuster von Mutter und Kind vier Monate lang nach der Geburt kontinuierlich gemessen. Neugeborene, die zur gleichen Tageszeit wie ihre Mütter aktiv waren, entwickelten schneller einen reifen Tagesrhythmus.

2. Reduziere nachts die Reize.

Wenn dein Baby nachts zum Stillen aufwacht, solltest du die Reize auf ein Minimum beschränken. Mache so wenig Geräusche wie möglich und vermeide es, dein Baby zu bewegen. Im Idealfall willst du es vermeiden, es „ganz aufzuwecken“. Wenn das nicht möglich ist, solltest du zumindest versuchen, die Unruhe und Geräusche zu minimieren. Dein Baby soll lernen, dass die Nacht für Schlaf und Ruhe da ist.

3. Lasse dein Neugeborenes natürliche Lichtverhältnisse erleben.

Lichtreize sorgen zwar nicht sofort für eine Anpassung des Schlafverhaltens deines Neugeborenen, sie sind aber hilfreich.

In einer Studie schliefen Neugeborene beispielsweise nachts länger, wenn ihre Eltern regelmäßig um 21 Uhr das Licht ausmachten.

In einer anderen Studie schliefen kleine Babys nachts länger, wenn sie am frühen Nachmittag viel Licht ausgesetzt waren.

Auch die Zeit, die sie an der frischen Luft verbringen, könnte einen wichtigen Unterschied ausmachen. Babys, die sich draußen aufhalten, erleben tagsüber viel mehr Licht als Babys, die den ganzen Tag drinnen sind, und entwickeln dadurch möglicherweise einen besseren Tagesrhythmus.

4. Versuche es mit Babymassage.

Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass Mütter, die ihre Neugeborenen vor dem Schlafengehen mit Lotionen massierten, bessere Ergebnisse beim Schlaf ihrer Neugeborenen erzielten als Mütter, die ohne Lotionen massierten und Mütter in einer Kontrollgruppe, die überhaupt nicht massierten.

Nach einem Monat schliefen die mit Lotion massierten Neugeborenen schneller ein, schliefen länger und wachten nachts seltener auf. Die Mütter, die die Lotion verwendeten, massierten ihre Säuglinge sogar häufiger, was die Ergebnisse erklären könnte. Eine frühere Studie ergab, dass die Massage von Säuglingen dazu beiträgt, dass Neugeborene bessere Muster der Melatoninausschüttung entwickeln.

Die Schlussfolgerung? Weitere Forschung ist zu diesem Thema notwendig, aber in der Zwischenzeit scheint es einen Versuch wert zu sein.

5. Pumpt und lagert ihr eure Muttermilch? Überlege dir, ob du aufschreiben solltest, zu welcher Tageszeit du abpumpst.

Muttermilch enthält Tryptophan, eine Aminosäure, die vom Körper zur Herstellung von Melatonin verwendet wird. Der Tryptophanspiegel steigt und fällt in Abhängigkeit vom Tagesrhythmus der Mutter, und wenn Säuglinge vor dem Schlafengehen Tryptophan zu sich nehmen, schlafen sie schneller ein.

Es ist daher möglich, dass das Stillen dazu beiträgt, dass sich die Schlafrhythmen von Neugeborenen mit dem 24-Stunden-Tag abstimmen. Diese Annahme wurde getestet, indem Säuglinge mit unterschiedlichen Tryptophan-Konzentrationen angereicherte Säuglingsnahrung erhielten. Wenn Säuglinge tagsüber eine niedrige und nachts eine hohe Tryptophankonzentration erhielten (was die natürlichen Schwankungen der Muttermilch nachahmt), schliefen sie nachts schneller ein und schliefen insgesamt länger.


Schlafzyklen von Neugeborenen

Wenn Erwachsene zum ersten Mal einschlafen, durchlaufen wir ein paar Leichtschlafphasen und fallen dann in einen Tiefschlaf.

Anschließend wechseln wir in den REM-Schlaf (Rapid Eye Movement), eine Schlafphase, die für Träume und den Verlust der Muskelspannung bekannt ist. Während der REM-Phase bewegen wir uns nicht viel.

Wenn die REM-Phase vorbei ist, wachen wir entweder auf oder wir kehren in den leichten Schlaf zurück und der Zyklus beginnt von vorne. Bei einem durchschnittlichen Erwachsenen dauert ein einzelner Schlafzyklus etwa 90-100 Minuten. Wir können teilweise mehrmals in der Nacht aufwachen. Aber es ist wahrscheinlicher, dass wir während der Übergänge zwischen den Schlafphasen, also während des leichten Schlafs und als während der REM-Phase “ komplett“ aufwachen.

Der Schlaf von Neugeborenen ist ebenfalls durch Schlafphasen und -zyklen gekennzeichnet, es gibt hierbei aber deutliche Unterschiede.

Erstens beginnen Neugeborene ihre Schlafphasen normalerweise in der REM-Phase (auch „aktiver Schlaf“ genannt).

Zweitens haben Neugeborene im REM-Schlaf normalerweise keine Muskelatonie(vollständige Entspannung der Muskeln).

Im Gegensatz zu uns können sie herumstrampeln, sich recken und strecken, zucken und sogar Laute von sich geben. Dadurch können Eltern den Eindruck gewinnen, dass ihre Babys aufwachen, obwohl sie in Wirklichkeit einen normalen REM-Schlaf erleben.

Drittens sind die Schlafrhythmen von Neugeborenen kürzer – durchschnittlich 50-55 Minuten – wobei die REM-Phase einen viel größeren Anteil am Schlaf ausmacht.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Neugeborene mehr als die Hälfte ihrer gesamten Schlafzeit in der REM-Phase verbringen. Tatsächlich deuten mehrere Studien darauf hin, dass Neugeborene im Laufe eines 24-Stunden-Tages bis zu 75 % ihrer Schlafdauer im aktiven Schlaf verbringen können.

Viertens erleben Neugeborene zwar etwas, das in etwa mit dem Tiefschlaf vergleichbar ist, diese Phase, der sogenannte „ruhige Schlaf“, könnte aber tatsächlich sogar gefährlich sein.

Der ruhige Schlaf zeichnet sich durch eine langsamere, rhythmischere Atmung aus und scheint erholsamer zu sein. Es ist für Babys aber schwieriger, aus dem Tiefschlaf aufzuwachen, was zu Problemen führen kann, wenn das Baby nicht genug Sauerstoff bekommt.

Das erklärt vielleicht, warum Neugeborene erschöpfte Eltern nicht in einen langen Tiefschlaf verfallen lassen. Das ist zu gefährlich. Stattdessen umfasst der typische 50-55-minütige Schlafzyklus eines Neugeborenen nur etwa 20 Minuten ruhigen Schlaf. Die restliche Zeit befinden sich die Babys entweder im REM-Schlaf oder im „Übergangsschlaf“, einem eher unruhigen Zustand, der aus einer Mischung von aktivem und ruhigem Schlaf besteht und den Wissenschaftler noch nicht vollständig verstanden haben.

Nimmt man dies alles zusammen, wird klar, warum Eltern das Gefühl haben, dass ihre Babys so schnell (und unregelmäßig) schlafen. Wie Erwachsene wachen Neugeborene eher während der REM-Phase und bei Übergängen zwischen den Schlafphasen auf. Im Gegensatz zu Erwachsenen verbringen Neugeborene aber viel mehr Zeit in der REM-Phase und wechseln öfter zwischen den Phasen.

Außerdem kann es vorkommen, dass Eltern die REM-Ruhelosigkeit mit dem Aufwachen verwechseln und zur falschen Zeit versuchen, mit dem Baby zu sprechen oder es zu beruhigen. Kurz gesagt, es gibt viele Gelegenheiten für Babys, aufzuwachen – oder unnötig geweckt zu werden.

Das mag für Eltern wie eine Zumutung klingen. Aber Neugeborene profitieren wahrscheinlich davon, dass sie einen leichten Schlaf haben. Eine niedrige Weckschwelle kann Babys vor plötzlichem Kindstod schützen, und aktiver Schlaf könnte für die Entwicklung des Gehirns von Neugeborenen ein entscheidender Faktor sein.

Sobald wir die spezifischen Eigenschaften der REM-Phase von Neugeborenen verstehen, können wir lernen, nicht zu früh einzugreifen, wenn wir glauben, dass ein Baby aufwacht oder uns Zeichen des Erwachens vermittelt.

Ein Baby, das droht aufzuwachen, kann, wenn es in Ruhe gelassen wird, sehr schnell wieder einschlafen.

Wie du verhinderst, dass dein Leichtschläfer ganz aufwacht

Überstürze nichts wenn du denkst, dass dein Baby aufwacht.

Wie bereits erwähnt, wachen Babys häufig auf, aber das bedeutet nicht, dass sie alle paar Minuten “ vollständig“ aufwachen müssen. Babys zucken oft, seufzen oder stoßen während der Wachphasen Laute aus. Wenn du vermeidest, sie in diesen Momenten zu stören, schlafen sie womöglich von selbst wieder ein.

Stille das Baby, bevor du schlafen gehst.

Egal, ob du stillst oder mit der Flasche fütterst, versuche, deinem Baby vor dem Einschlafen eine besonders große Mahlzeit zu geben. Das wird deinem Baby helfen, länger zu schlafen.

Wenn du dein Baby mit Säuglingsnahrung fütterst, versuche, eine zu finden, die DHA enthält.

DHA ist eine Fettsäure, welche in Fischöl und anderen Nahrungsmitteln enthalten ist. Sie ist wichtig für die Entwicklung des Gehirns und kann auch eine Rolle bei der Entwicklung des Schlafverhaltens spielen.

In einer Studie zeigte sich, dass Kinder, die wenig DHA zu sich nahmen, einen geringeren Anteil an Tiefschlaf hatten. In einer anderen Studie brachten schwangere Frauen mit höheren DHA-Spiegeln im Blut Babys zur Welt, die mehr Zeit im ruhigen Schlaf verbrachten.

Da DHA in der Muttermilch enthalten ist, ist es plausibel (wenn auch nicht bewiesen), dass eine erhöhte DHA-Zufuhr bei stillenden Müttern das Schlafverhalten des Neugeborenen verbessern könnte. Wenn du Milchnahrung verwendest, ist es eine gute Idee, eine Babynahrung zu finden, die DHA enthält.

Die Schlafrhythmen Neugeborener fordern ihren Tribut von den Eltern. In einer Studie, die das Schlafverhalten von Müttern während der Schwangerschaft bis nach der Geburt verfolgte, verschlechterte sich der Schlaf der Mütter nach der Geburt und setzte sich bis etwa 12 Wochen nach der Geburt fort – dies ist die Zeit, in der der Schlaf des Neugeborenen beginnt, deutliche Rhythmen aufzuweisen.

Obwohl zwölf Wochen keine Ewigkeit sind, kann es dir so vorkommen, besonders wenn du nur wenig schläfst. Wenn du mit den Schlafgewohnheiten deines Neugeborenen zu kämpfen hast, solltest du nicht vergessen, auf dich selbst zu achten. Hier sind einige Tipps, die dir helfen, damit umzugehen.

1. Lerne den Effekt eines 30-minütigen Nickerchens zu schätzen

Wenn es dir an viel Schlaf mangelt, denkst du vielleicht, dass ein 30-minütiges Nickerchen deiner Gesundheit nicht guttut.

Aktuelle Studien bestätigen jedoch, dass nicht alle Nickerchen gleich sind. Wenn du unter Schlafmangel leidest, gleicht das Gehirn das aus, indem es das Nickerchen erholsamer macht als sonst.

In einer Studie zeigten Freiwillige, denen nachts nur 2 Stunden Schlaf zugestanden wurde, die typischen Anomalien in der Chemie ihrer Stresshormone und Immunfaktoren. Aber nach nur zwei 30-minütigen Nickerchen waren diese Unregelmäßigkeiten wieder völlig verschwunden.

In einer anderen Studie zeigten Freiwillige, die nachts ein 2-Stunden-Schlafprogramm einhielten, ein erhöhtes Schmerzempfinden – ein häufiges Symptom für Schlafmangel. Doch auch hier wurde der Effekt nach nur zwei 30-minütigen Nickerchen rückgängig gemacht.

2. Nimm nicht an, dass es sinnlos ist, sich hinzulegen, wenn du nicht einschläfst. Du könntest in einen Zustand schläfrigen, halbbewussten Schlafs übergehen – und einige Vorteile daraus ziehen.

Bist du zu angespannt, um „zu schlafen, wenn das Baby schläft“? Wenn ja, dann denke daran, dass Ausruhen besser als gar nichts ist. Wenn du dich mit geschlossenen Augen hinlegst, schläfst du vielleicht sogar schon, ohne es zu merken.

In zahlreichen Laborstudien haben Versuchspersonen, die aus der ersten Schlafphase geweckt wurden, oft behauptet, gar nicht geschlafen zu haben. Ein Nickerchen, das nur aus Phase 1 des Schlafs besteht, wird dir vielleicht nicht helfen, deine Reaktionsfähigkeit zu verbessern, aber du wirst dich wahrscheinlich weniger müde fühlen. Und wenn du es schaffst, in das zweite Schlafstadium zu schlüpfen – und sei es nur für 3 Minuten -, kann dein Nickerchen erholsam sein.

3. Mach dir keine Vorwürfe.

Wenn du über die aktuelle Lage nachdenkst, wird es dir schwerer fallen, einzuschlafen, wenn du die Gelegenheit dazu bekommst. Und es ist auch falsch: Vielleicht tust du alles, in deiner Macht stehende, um mehr Schlaf zu bekommen, und hast trotzdem ein Baby, das unterdurchschnittlich schläft.

Forschungsergebnisse legen nahe, dass die Menge an Schlaf, die wir nachts bekommen, stark von der Genetik beeinflusst wird, und wie bereits erwähnt, gibt es bei Neugeborenen eine Menge individueller Unterschiede.

4. Gehe nicht davon aus, dass du durch das Stillen weniger Schlaf bekommst als durch das Füttern mit Säuglingsmilch.

In einer Studie wurde festgestellt, dass Eltern von gestillten Babys im Durchschnitt 40-45 Minuten länger schlafen als Eltern von Säuglingen, die mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährt werden.

5. Wenn du stillst, bekommst du wahrscheinlich mehr Schlaf, wenn dein Baby in der Nähe bleibt.

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt, dass Babys ein Schlafzimmer mit ihren Eltern teilen, und diese Empfehlung macht das Stillen weniger störend. Eine aktuelle Studie ergab, dass stillende Frauen mehr Schlaf bekamen, wenn sie mit ihrem Baby zusammen schliefen. Mütter, die mit dem Baby schliefen und es stillten, schliefen sogar besser als Mütter, die ihr Baby mit dem Fläschchen fütterten.

6. Schläft dein Baby, musst du dich nicht um das Windelwechseln sorgen.

Wenn dein Baby nicht schlafen kann, weil es einen Windelwechsel braucht, wird es dich darauf aufmerksam machen. Und es ist unwahrscheinlich, dass ein wenig Urin es aufweckt. In einem kürzlich durchgeführten Experiment haben Forscher Wasser in die Windeln schlafender Babys gespritzt, um zu sehen, ob sie dadurch aufwachen würden. Dem war nicht der Fall.

7. Geh in die Sonne und vermeide künstliches Licht in der Nacht.

Achte darauf, dass du dich und dein Baby tagsüber hellem Tageslicht aussetzt. Und schalte nach Sonnenuntergang das Licht aus – oder dimme es zumindest.

Wie bereits erwähnt, beeinflusst das Licht die Schlafgewohnheiten deines Babys. Es hilft dir aber auch, deinen eigenen Tagesrhythmus aufrechtzuerhalten, was wichtig ist, um Schlaflosigkeit zu vermeiden und deinem Neugeborenen tagsüber Orientierung zu bieten.

8. Erlaube einem Freund oder einem Familienmitglied, auf dein Baby aufzupassen, während du ein Nickerchen machst, auch wenn das bedeutet, dass dein gestilltes Baby einige Mahlzeiten aus der Flasche erhält.

Stillexperten raten stillenden Müttern oft davon ab, ihr Baby in den ersten 3-4 Wochen mit Säuglingsmilch zu füttern. Die Sorge ist, dass die zusätzliche Fütterung zu einem Rückgang der Milchproduktion führt und das erfolgreiche Stillen auf lange Sicht gefährdet.

Dies muss jedoch gegen die negativen Auswirkungen von starkem Schlafmangel abgewogen werden. Schlafmangel erhöht das Risiko von Krankheiten und Wochenbettdepressionen, was sowohl für die Eltern als auch für das Baby schlecht ist. Wenn du mit deinen Kräften am Ende bist, hol dir Hilfe.

9. Vertraue auf deinem Instinkt und hole dir Hilfe, wenn du dich gestresst fühlst

Wenn du das Gefühl hast, dass mit dir oder deinem Baby etwas nicht stimmt, sprich mit deinem Arzt. Und denke daran, dass deine eigene psychische Gesundheit entscheidend ist.

Die Bewältigung von Schlafmangel ist sehr anstrengend, vor allem, wenn dein Kind besonders wählerisch ist oder zum Weinen neigt. Achte auf Anzeichen von Wochenbettstress und Wochenbettdepressionen und wende dich an andere, die dich unterstützen.

10. Denke daran, dass alles wieder besser wird

Neugeborene haben einen besonderen Schlafrhythmus und besondere Bedürfnisse. Etwa 12 Wochen nach der Geburt wird aber alles besser!

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/liebe-frau-bett-schlafzimmer-7282453/

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