Jeden Morgen beginnt es von neuem. Wir haben die Chance, das Leben unserer Kinder zu gestalten. Die Art und Weise, wie wir mit unseren Kindern sprechen, wird zu ihrer inneren Stimme.

Denk mal darüber nach, wenn deine Kinder eine schlechte Entscheidung treffen. Sie verschütten Milch auf ihre Hausaufgaben (wenn sie nicht in der Nähe davon essen oder trinken sollen), sie zerbrechen deinen Lieblingsbilderrahmen (wenn sie keinen Ball im Haus werfen sollen), sie räumen ihr Zimmer nicht auf, sie schleppen Dreck ins Haus… und das alles, nachdem du ihnen immer wieder gesagt hast, was sie tun sollen. Deine erste Reaktion: „Ach, hättest du doch nur auf mich gehört… dann wäre das nicht passiert!“

Das kann ich verstehen, denn das habe ich auch getan.

Letztes Jahr habe ich aber angefangen, etwas anderes zu versuchen. Wir haben auf die HANDLUNG geschaut, nicht auf unsere Kinder. Anstatt mit Wut zu reagieren, reagierten wir mit Empathie. Ich habe aufgehört zu schreien und zu tadeln, sondern habe die Konsequenz mit aufrichtigem Einfühlungsvermögen ausgesprochen.

Ja, unsere Worte kommen bei unseren Kindern an.

Erinnere deine Kinder daran, dass du sie liebst, egal, was sie getan haben.

DIESE VIER WORTE WERDEN DIE ART UND WEISE, WIE DU ERZIEHST, VERÄNDERN:

„ICH LIEBE DICH UND…“

Du sagst ihnen, dass du sie liebst, auch wenn sie etwas getan haben, das dir nicht gefällt. Das ändert nichts daran, wie sehr du sie liebst.

Wenn unsere Kinder etwas tun, das ich nicht gutheiße, beginne ich oft mit „Ich liebe dich so sehr. Deine Entscheidung heute hat mich wirklich traurig gemacht und es war nicht das, was ich von dir erwartet habe“. Oder ich bestrafe sie und spreche danach mit ihnen. Ich sage unseren Kindern jeden Tag: „Ich habe dich immer lieb.  Ich liebe dich, wenn ich glücklich oder traurig bin. Ich liebe dich, wenn ich aufgeregt oder wütend bin. Ich liebe dich, wenn du gute und schlechte Entscheidungen triffst. Ich liebe dich, wenn du zu Hause oder unterwegs bist“ … (die Liste lässt sich beliebig fortsetzen).

Unsere Kinder tun das auch. Erst gestern sagte unser 5-Jähriger: „Mama, es tut mir leid, dass ich heute beim Mittagessen nicht nett zu dir war. Ich war sauer, weil ich Erdnussbutter und Marmelade wollte. Ich habe dich immer lieb, auch wenn ich sauer auf dich bin.“

Einmal gesagtes kannst du nicht zurücknehmen.

Ich war Lehrerin und hatte einmal eine Elternsprechstunde mit einem Schüler und seiner Familie.  Als ich seinen Eltern von seinen sinkenden Leseleistungen erzählte, schaute er seinen Sohn direkt an und sagte: „Gibst du dir überhaupt Mühe?“ und schaute mich an und sagte: „Manchmal kann er so dumm sein.“

Ich war fassungslos. 

Was um alles in der Welt ist hier los?! Ich nutze diese Gelegenheit, um das Kind aufzubauen und ihm seine vielen, vielen Stärken zu erklären. Der Punkt ist, dass du es nicht zurücknehmen kannst. Du kannst Wörter wie „faul“, „dumm“, „rücksichtslos“ oder „gemein“ nicht zurücknehmen – wenn sie einmal ausgesprochen wurden, bleiben sie bestehen. Deine Kinder hören diese Worte weiterhin in ihren Köpfen.

Anstelle von „Du bist so faul. Steh auf und hilf mir!“ Versuche es mit „Du arbeitest so hart. Kannst du mir mal helfen? Dann wird es viel schneller gehen.“ Ich kann dir (fast) garantieren, dass das zu 100 % besser funktioniert als die negative Variante. Anstatt sie niederzumachen, baust du sie auf und erreichst das gleiche Ergebnis: Sie helfen dir.

Nutze heute deine Worte, um deinen Kindern zu helfen. 

Bildquelle: https://unsplash.com/photos/20YP7NENJzk

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