Fürsorglich oder erfolgreich? Für was würdest du dich bei deinem Kind entscheiden?

Glücklicherweise schließen sich die beiden Ziele nicht gegenseitig aus, aber es ist eine interessante Frage, denn deine Antwort zeigt deine Wertvorstellungen.

Würdest du dein Kind eher zur Liebenswürdigkeit oder zur Leistung ermuntern? Nimmst du eher die aufmunternden Worte deines Kindes für ein Geschwisterkind oder seine klugen Redewendungen zur Kenntnis?

Die meisten Eltern legen großen Wert darauf, dass ihr Kind sich für andere einsetzt. Nur die wenigsten Eltern wollen ein bösartiges, egozentrisches Kind aufziehen, das wenig Einfühlungsvermögen hat und sich nicht um das Wohl anderer bemüht. Doch nicht allen Kindern fällt es leicht, sich um andere zu kümmern, vor allem, wenn die Familie klein und auf das Kind fokussiert ist.

Fürsorge ist wichtig für das Wohlergehen der Gesellschaft.

Der Autor Anthony D’Angelo schrieb: „Ohne einen Sinn für Fürsorge kann es keinen Sinn für Gemeinschaft geben.“
Wenn die Hauptaufgabe der Eltern darin besteht, die Kinder zu sozialisieren, dann sollte die Fürsorge für andere eine höhere Priorität besitzen als der individuelle Erfolg. Das Wohlbefinden unserer Gesellschaft hängt eher von Ersterem als von Letzterem ab.

Sich um andere zu kümmern, gehört neben dem Aufbau der Gemeinschaft und der individuellen Kompetenz zu den wichtigsten Führungsqualitäten, die Kinder und Jugendliche entwickeln müssen. Die Fürsorge für andere ist auch eine Eigenschaft, die du zu Hause fördern kannst. Die folgenden Strategien werden dir helfen, den Ball ins Rollen zu bringen.

Verbalisiere die Fürsorge

Jede Familie hat ihre eigene Umgangsformen. Sie entwickeln bedeutungsvolle Wörter und Sätze, die ihre Werte und Aktivitäten widerspiegeln. In unserer Familie hat der Begriff „nicht verhandelbar“ eine bestimmte Wirkung und bezieht sich auf ein Ritual, wie z. B. die Essenszeit, an der alle teilnehmen müssen. Dieses „nicht verhandelbar“ unterstreicht unseren zentralen Wert der Familienzusammengehörigkeit. Genauso kann der regelmäßige Gebrauch von liebevollen Worten wie Ermutigung, Zuwendung und Wertschätzung zu einem festen Bestandteil des Sprachgebrauchs in deiner Familie werden.

Zeige Zuwendung

Zuwendung ist gelebte Fürsorge. Es ist unmöglich, liebevoll zu einer anderen Person zu sein und gleichzeitig egoistisch zu sein. Ein freundliches Lächeln, ein kleines Geschenk oder ein Angebot zur Hilfe sind einfache Taten der Zuwendung, die zeigen, dass man sich um andere kümmert und mit ihnen fühlt. Du kannst die Zugewandtheit deines Kindes durch Ermutigung, Vorleben und Bestätigung fördern.

Animiere deine Kinder, im Haushalt zu helfen

Kinder in Familien, in denen die Fürsorge für andere wichtig ist, helfen in der Regel im Haushalt, ohne dass sie dafür Geld bekommen. Sie tun dies, weil ihnen beigebracht wurde, dass Helfen eine liebevolle Tätigkeit ist. „Wir helfen einander, denn wir kümmern uns umeinander“ ist hier der unausgesprochene Grundsatz. Kinder, die sich um andere kümmern, denken „was ist für uns drin“ und nicht „was ist für mich drin“. Letzteres ist eine selbstbezogene Einstellung zum Leben.

Fazit

Fürsorge ist eine wichtige Eigenschaft, die gefördert werden muss. Sie entsteht nicht immer von selbst. Studien haben gezeigt, dass Fürsorge bei Kindern aus einer Großfamilie früher einsetzt, vermutlich weil die Kinder in die Lage versetzt werden, sich um ihre Geschwister zu kümmern und auf sie aufzupassen, quasi als Ersatz für die Eltern. Das Aufwachsen in kleinen Familien steht der Entwicklung von Selbstlosigkeit bei Kindern nicht entgegen. Es bedeutet aber, dass es vielleicht etwas mehr Arbeit braucht, um die Fürsorge in deinem Kind zu entwickeln.

Bildquelle: https://unsplash.com/photos/9VpI3gQ1iUo

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